Deutsche Debattiermeisterschaft in Berlin

Wer zuletzt lacht...

Wer zuletzt lacht...

Mit der wieder einmal größten Delegation trat Streitkultur e.V. bei der Deutschen Meisterschaft im Hochschuldebattieren 2008, vom 12.-15. Juni in Berlin, an. Mit der dem plötzlichen Ausfall zweier Mitfahrer am Vortag zu verdankenden Neubesetzung machten wir uns schon um 6 Uhr morgens auf den Weg in die Hauptstadt. Ungewohnt pünktlich erreichten wir so das Leibnitz-Gymnasium, in dem die Vorrunden stattfanden. Dort stießen auch die letzten beiden Streitkultur-Redner zu uns und so war die Abordnung des Vereins komplett: Die Rednerteams Streitkultur Persephone (Anna Mattes, Andreas Maretis), Streitkultur Ares (Christian Rombeck, Simon Schulz), Streitkultur Artemis (Henrike Holzwarth, Thea Nesyba), Streitkultur Dionysos (Pauline Leopold, Christoph Krakowiak), Streitkultur Eros (Peter Croonenbroeck, Steffen Jenner) und Streitkultur Athena (Philipp Stiel, Volker Tjaden) und die Juroren Simon Wolf, Thea Theilig, Till Berthold und Oliver Seel (dessen kurzfristiges Einspringen an dieses Stelle noch einmal besonders hervorgehoben sei, Danke!).

Das meistgefürchtetste Team der DM Unsere Gegner hatten keine Chance!

Das meistgefürchtetste Team der DM Unsere Gegner hatten keine Chance!

Die Vorrunden begannen mit dem Thema „Dieses Haus fordert an leibliche Eltern die gleichen Anforderungen wie an Adoptiveltern zu stellen“ und die Streitkultur-Teams schlugen sich wacker. Bei Freibier und bester Laune wurde dann das EM-Spiel der deutschen Mannschaft gesehen und auch deren Niederlage konnte das Vergnügen nicht trüben, zumal es ohnehin gleich weiter ging mit dem Thema „ Dieses Haus würde Duelle bis zum Tod erlauben“. In lauschiger Atmosphäre folgte dann ein Grillfest im Innenhof des Gymnasiums wobei auch das Freibier weiter floss und die Stimmung sich entsprechend immer weiter hob, sodass der einsetzende Regen auf dem weg zum Viktoriapark, dem letzten Ziel des Abends, niemanden mehr großartig störte. Hier wurden auf Decken und Bierkästen sitzend alte Freundschaften gepflegt und neue geschlossen.

Das Gruppenfoto am See - schön, gell

Das Gruppenfoto am See - schön, gell

Am nächsten Morgen durften wir – dem Schulbetrieb sei Dank – länger schlafen, als man es von Debattierturnieren gewohnt ist. Die Früh-ins-bett-geher und die programmtechnisch höher Motivierten nahmen an einer Stadtrundfahrt teil, die anderen blieben noch etwas länger in ihren Betten und machten sich dann direkt vom Hostel auf den Weg zum Gymnasium. Dort bestritt oder bewertete man nun Debatten zu den Themen „Dieses Haus fordert den morgendlichen Flaggenappell an deutschen Schulen“ und „Dieses Haus würde Architekten die für Diktaturen bauen von öffentlichen Ausschreibungen ausschließen“. Insbesondere sei hier die in der zweiten Debatte erbrachte, den amtierenden Vizemeister und den zwei Tage später ermittelten deutschen Meister deklassierende, Leistung des Teams Dionysos zu erwähnen :-)

Die besten Nachwuchsredner der vergangenen Jahre

Die besten Nachwuchsredner der vergangenen Jahre

Zurück im Hostel stylten sich alle Debattanten und Debattierer (mit unterschiedlichem Erfolg), um dann gemeinsam in die Weiße Villa am Müggelsee zu fahren. In wunderschönem Ambiente wurde erlesen gespeist und getrunken, denn selbst die Getränke wurden vom Ausrichterclub übernommen. Viel Zeit für Tanz und Gespräche war geboten und wurde genutzt, weshalb die letzten Feierwütigen auch erst gegen 6 Uhr morgens die Schlafstätte wieder erreichten, um dort noch gerade eine halbe Stunde Schlaf bis zum Weckruf zu finden.

Mit müden Augen fing der Samstag mit dem Thema „Dieses Haus würde Unternehmen erlauben, die Kommunikation ihrer Mitarbeiter zu überwachen“ an. Weiter ging es mit „Dieses Haus würde die Beteiligung von Finanzinvestoren an Medienunternehmen beschränken“ und der Debatte zum Thema „Dieses Haus würde Anglizismen in öffentlichen Verlautbarungen verbieten“, die die Vorrunden abschloss. Dionysos und Eros verpassten den Einzug beide um einen schmerzhaften Teampunkt (nach Rednerpunkten wären Sie weitergekommen – Danke, BPS!), wohingegen er Athena gelang.

unsere Thea, die beste Nachwuchsjurorin, im Finale

unsere Thea, die beste Nachwuchsjurorin, im Finale

Philipp und Volker konnten dann auch im unmittelbar folgenden Viertelfinale zu „Dieses Haus fordert, Staaten, die den Vertrag von Lissabon nicht ratifizieren, aus der EU auszuschließen“ deutlich überzeugen, sodass ihr weiterkommen bei der abendlichen Breakverkündung niemanden überraschte. Die Bekanntgabe hatte aber noch mehr Erfolge für die Tübinger Delegation zu verkünden: Philipp Stiel wurde von der Deutschen Debattiergesellschaft zum besten Nachwuchsredner gewählt! Und um das Lob für die Streitkultur-Nachwuchsarbeit perfekt zu machen, erhielt Thea Theilig die Auszeichnung als beste (auch bestaussehendste ;-) ) Nachwuchsjurorin. Mit stolzgeschwellter Brust ließen die Tübinger nun – zum Teil ruhig in der Eckkneipe, zum teil tanzend im Sophienclub – die Nacht ausklingen.

Das Halbfinal-Thema am letzten Tag lautete „Dieses Haus fordert, die Gewährung staatlicher Privilegien für Religionsgemeinschaften an die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu koppeln“ und die Debatte wurde, genau wie das Finale, im Roten Rathaus ausgetragen.

Daniel Sommer hält die beste Rede der Jahres

Daniel Sommer hält die beste Rede der Jahres

Leider verpasste Streitkultur Athena knapp den Einzug ins Finale, welches zwischen Teams aus Halle, Heidelberg, Mainz und Münster ausgetragen wurde. Die Regierung aus Halle beantragte themengemäß die Wiedereinführung des Eisernen Kreuzes als Tapferkeitsauszeichnung für deutsche Soldaten und konnte am Ende in einer insgesamt hervorragenden Finaldebatte (mit einer phänomenalen Rede von Daniel Sommer!) die Jury von sich überzeugen. Wir gratulieren an dieser Stelle noch einmal herzlich und bedanken uns bei der Berlin Debating Union und all den teilnehmenden Clubs, die für vier äußerst gelungene Tage gesorgt haben.

Noch mehr Fotos hier!

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